St. Petersburg und die Deutschen

In Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum in Lüneburg und der Stiftung zur Förderung und Entwicklung der deutsch-russischen Beziehungen dem „Deutsch - Russischen Begegnungszentrum“ in St. Petersburg laden wir Sie vom 22.08. bis 28.08.2013 zu einer Studienreise nach St. Petersburg ein.

Auf dieser Reise stehen Deutsch-Russische Begegnungen, der interkulturelle Austausch und die Geschichte der Deutschen in St. Petersburg im Vordergrund.

Kaum einer – ob Russen oder Deutsche – weiß, dass Deutschland und Russland durch eine jahrhundertlange äußerst wechselhafte Geschichte miteinander verbunden sind. Sie reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück, als sich die ersten deutschen Kaufleute und Handwerker in den russischen Fürstentümern niederließen. In den nächsten Jahrhunderten wurden immer wieder ausländische Fachleute angeworben, vor allem deutsche Lehrer, Ärzte, Architekten, Militärangehörige und Künstler, aber auch andere. Sie kamen als Adlige an den Zarenhof, wirkten als Kaufleute und Handwerker in der Stadt oder wurden als Kolonisten auf dem Lande angesiedelt.  

Die größte Zuwanderungswelle aus Deutschland erfuhr Russland, als hunderttausende deutscher Bauern dem Einladungsmanifest von Katharina II. aus dem Jahre 1763 folgten.

 

Nicht zu vergessen ist die Zarendynastie Romanows, die in den letzten 200 Jahren Ihrer Regentschaft eher deutsch als russisch war: Es begann mit dem Kaiser Peter III. – dem Enkel Peters des Großen - , der als Karl Peter Ulrich von Schleswig-Holstein-Gottorf in Kiel zur Welt kam und mit der preußischen Prinzessin Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst-Dornburg, besser bekannt als Katharina II., verheiratet war. Seitdem wurden die zahlreichen Romanow-Nachkommen mit einigen wenigen Ausnahmen ausschließlich mit deutschen Prinzessinnen und Prinzen verheiratet. Auch die letzte russische Kaiserin war deutsch – großherzogliche Prinzessin Alix von Hessen-Darmstadt.

Die beiden Weltkriege, die Teilung Deutschlands, die Gründung der DDR und die Errichtung der Berliner Mauer haben die deutsch-russische Beziehungen leider nachhaltig gestört, so dass die frühere erfolgreiche Zusammenarbeit, die freundschaftlichen Beziehungen und das friedliche Zusammenleben in Vergessenheit geraten sind und das heutige Miteinander von gegenseitigem Misstrauen und Vorurteilen getrübt ist.

Mit unserer Studienreise „St. Petersburg und die Deutschen“ möchten wir einen wichtigen Teil der deutsch-russischen Geschichte  wieder an´s Licht holen – das Leben und Mitwirken der deutschen bzw. der deutschstämmigen Bevölkerung in der Entstehung und Entwicklung von St. Petersburg, einer der schönsten Städte Russlands und der Welt.

Es ist wohl allgemein bekannt, dass Peter der Große die Stadt an der Neva gegründet hat, weniger oder gar nicht bekannt aber ist, dass die deutschen Ingenieure und Architekten, Künstler und Wissenschaftler, Handwerker  und Kaufleute einen bedeuteten Beitrag zur Entstehung der Stadt und deren Aufstieg zu einer der führenden Metropole Europas leisteten.

In fachkundigen Führungen durch die Stadt und ihre Umgebung werden wir die Geschichte St. Petersburgs kennenlernen, in der Deutsche über lange Zeit eine besondere Rolle gespielt haben. Das "Deutsch - Russische Begegnungszentrum" in der St. Petri Kirche wird dabei der Ausgangspunkt  für das Knüpfen neuer Kontakte und für spannende Einblicke in die russisch-deutsche Geschichte sein und die deutschen Einflüsse, die oft nicht auf den ersten Blick zu entdecken sind, werden sichtbar werden.

Wussten Sie zum Beispiel, dass der Grundstein der Sammlung der Eremitage 225 Gemälde waren, die Katharina die Große bei einem Berliner Kaufmann 1764 erwarb? Nicht zu vergessen ist auch das wohl bekannteste Geschenk in der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen - das mythen- und geheimnisumwobene Bernsteinzimmer. Im Auftrag des Preußenkönigs Friedrich I. von deutschen Handwerksmeistern gefertigt, wurde das Bernsteinkabinett 1716 von seinem Sohn und Nachfolger Friedrich Wilhelm I. als diplomatisches Instrument zur Festigung deutsch-russischer Freundschaftsbeziehungen genutzt und dem russischen Zaren Peter I. geschenkt. Fast zwei Jahrhunderte lang befand es sich im Katharinenpalast in Zarskoje Selo bei St. Petersburg. Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde das Bernsteinzimmer nach Königsberg gebracht, und nach dem Krieg war es nicht mehr ausfindig zu machen. Über seinen Verbleib gibt es eine kaum noch überschaubare Fülle an Behauptungen und Spekulationen.

Auch wenn wir vermutlich das Geheimnis um das Bernsteinzimmer auf unserer Studienreise nicht werden lüften können, so werden wir doch seine Symbolik entschlüsseln und uns mit seinem Vermächtnis auseinandersetzen. Und selbstverständlich werden wir dem Katharinenpalast in Puschkin (dem früheren Zarskoje Selo) mit dem mit deutscher Hilfe 2003 originalgetreu rekonstruierten Bernsteinzimmer einen Besuch abstatten.  Auch der dunklen Seite der deutsch-russischen Beziehungen mit der Blockade Leningrads während des Zweiten Weltkriegs werden wir ein Kapitel widmen.

Freuen Sie sich auf spannende Besichtigungen, informative Vorträge, anregende Diskussionen und auf einzigartige kulturelle Veranstaltungen!

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